Die Familie ist tot!- Es lebe die Familie
Mittwoch, 10. November 2010
Mobilität
Ach wie einfach ist das am Anfang wenn die Babys nur herumliegen, essen, schlafen usw. Mann muss nicht nachsehen, ob sie sich in den letzten fünf Minuten von der Krabbeldecke wegbewegt haben. Man kann ihnen noch ohne schlechtes Gewissen den Rücken zuwenden und sich der Hausarbeit widmen. Doch dann beginnt es, erst langsam und dann unaufhaltsam. Das Baby lernt sich umzudrehen und die Freude ist dann auch groß. Sowohl bei Sascha als auch bei uns. Doch schon bald wird sie getrübt. Schnell müssen mein Mann und ich feststellen, dass Sascha sich zwar auf den Bauch drehen kann, aber anfangs noch nicht wieder zurück. Also dreht Sascha sich auf den Bauch freut sich, guckt aus seiner neuen Position interessiert umher. Dabei gluckst er anfangs noch zufrieden vor sich hin. Sichtlich stolz zeigt er uns was er schon alles kann. Doch bald wird ihm der Kopf schwerer und schwerer. Nun könnte er den Kopf einfach ablegen und sich ausruhen. Doch nicht Sascha. Mit letzter Kraft versucht er seinen Kopf nur wenige Zentimeter über dem Boden zu halten. Da dies wohl sehr unangenehm ist, fängt er an zu schreien. Also drehe ich das Kind wieder auf den Rücken, nur damit es zwei Sekunden später wieder schreiend auf dem Bauch liegt. Das Spiel geht so endlos weiter. Den Haushalt schaffe ich nur noch wenn Sascha Mittagsschlaf macht, denn auch tagsüber ist er jetzt meistens wach um seine neuen Fähigkeiten auszuprobieren.
Doch damit noch nicht genug. Auch vor jeder Autofahrt muss Sascha uns seine neu gewonnenen Fähigkeiten demonstrieren. Man nimmt den Maxi Cosi Autositz, dann Sascha nehmen, schnell in den Sitz drücken und ordentlich festschnallen. Sascha ist für seine viereinhalb Monate außerordentlich mobil und springt förmlich wieder aus dem Autositz, sobald man eine Sekunde zu langsam ist. Also hat sich das ständige Videospielen im Teenageralter letztendlich doch bezahlt gemacht und mir und meinem Mann ein gutes Reaktionsvermögen beschert.
Das Babyschwimmen hat auch dazu beigetragen, dass Sascha zusehends mobiler wird. Um unserem Kleinen ein bisschen Abwechslung zu gönnen, gehen wir zum Babyschwimmen. Sascha ist jetzt fünfeinhalb Monate alt. Ich habe extra einen Tag Urlaub genommen. Wir betreten den Wellness-Bereich der Schwimmhalle. Dort gibt es weiße Bänke am Rand auf denen man Sascha bequem umziehen kann. Er bekommt eine orangefarbene Schwimmwindel an und schon kann es losgehen. Andi und ich sind beim ersten Mal beide dabei. Langsam gehen wir zum Beckenrand. Einige Babys samt ihren Müttern planschen schon vergnügt im warmen Wasser herum. Wir gehen langsam die Treppe, die ins Wasser führt hinunter. Sascha guckt ängstlich um sich. Die vielen fremden Menschen, Geräusche und Gerüche um ihn herum irritieren ihn. Sascha ist das alles nicht geheuer. Dann geht es ins Wasser. Das ist viel kühler als in der Badewanne und das Schwimmbecken ist natürlich auch viel größer als die Badewanne. Sascha fängt erst einmal herzzerreißend an zu weinen. Nachdem der erste Schreck überwunden ist, findet er sehr schnell Gefallen am nassen Element. Er stellt fest, dass es hier viel mehr Platz zum strampeln und toben gibt als in der heimischen Badewanne. Hier darf er nach Herzenslust herumspritzen. Er quietscht nun laut und vergnügt. Er will gar nicht mehr aus dem Wasser, so gut gefällt es ihm nun. Wir aber müssen raus, weil mir langsam zu kalt wird. Ich habe schon eine ordentliche Gänsehaut am ganzen Körper und beginne schon zu zittern. Unseren Zwerg stört das nicht, denn Robben frieren ja auch nicht. Er ist einfach zu gut isoliert durch seine Speckschicht.
Beim Schwimmen lernt Sascha schnell, dass man mit Wasser schön herumspritzen kann, wenn man mit den Händen und Füssen um sich schlägt. Dies muss er nun auch zu Hause in der Badewanne ausprobieren. Seiner körperlichen Entwicklung hat es jedenfalls gut getan. Jedes Mal wenn wir beim Babyschwimmen waren, scheint er einen Entwicklungssprung zu machen. Er ist deutlich kräftiger und beweglicher.

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Letzte Aktualisierung: 2010.12.20, 08:58
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