Die Familie ist tot!- Es lebe die Familie |
Freitag, 29. Oktober 2010
Freizeit
maria sybilla merian, 20:25h
Eine Beziehung ist etwas Schönes. Man hat einen Partner mit dem man das Leben teilen kann. Man ist zu zweit und kann alles mit dem anderen teilen. Es bleibt aber auch noch Zeit für andere Aktivitäten. Man hat Zeit für die Arbeit und kann eventuell die Karriere in Schwung bringen. Die Freizeit verbringt man zum größten Teil mit dem Partner. Man kann am Wochenende bis in die Nacht ausgehen und bis zum Mittag schlafen. Es ist Zeit für Hobbys und man kann wann immer man will irgendwo hin fahren. Sei es nun in den Urlaub oder zu Besuch bei Freunden. Doch dann kommt in vielen Beziehungen die Frage auf: Wäre es nicht schöner zu dritt? Wobei in manchen Beziehungen eine zweite Frau gemeint sein kann. Bei uns ging es aber doch um einiges konservativer zu und wir stellten uns vor wie unser Leben wohl mit einem Baby sein würde. Wir wussten zwar, dass sich unser bisheriges Leben von Grund auf ändern würde. Wir wussten nur nicht wie sehr.
Mit einem Kind verändert sich dann alles völlig. In der Schwangerschaft ist vielleicht noch einiges möglich. Natürlich nur wenn man nicht gerade wie ich mit zahllosen Beschwerden zu kämpfen hat. Doch spätestens ab dem Tag der Geburt wir dann alles anders. Auf einmal gibt es da jemanden der seine ganz speziellen Bedürfnisse anmeldet und zwar rund um die Uhr, vierundzwanzig Stunden am Tag sieben Tage die Woche. Gerade ist man eingeschlafen, da geht die Sirene auch schon wieder an. Die ersten Wochen ist man so völlig eingespannt, weil man sich erst an die neuen Aufgaben gewöhnen muss. Manchmal bis an die Grenze des Erträglichen. Danach wird es etwas besser. Man lernt dazu. Organisiert und steigert die Effektivität. Es ist wie ein Grundkurs in Management oder manchmal auch Katastrophenverwaltung. Aber man ist natürlich in seiner Freizeitgestaltung nicht mehr so flexibel und belastbar. Wenn man nach acht und mehr Stunden Arbeit nach Hause geschlurft kommt, sich anschließend noch um das Kind kümmert, hat man kaum noch Energie etwas anderes zu tun. Einige Menschen (meist männlich) haben jedoch keine Vorstellung davon. Entweder können oder wollen sie nicht verstehen, dass ein Kind Zeit kostet und einen festen Tagesablauf braucht. Für sie kann man ein Kind doch ganz easy zwischendrin reinschieben. Das wird halt nebenbei mit groß. Zwar versuchen wir noch immer so viel wie möglich zu unternehmen aber irgendwo hat alles mal seine Grenzen. Es gibt Leute die rufen zu den unmöglichsten Uhrzeiten an und wollen mal ganz spontan ausgehen oder stehen einfach vor der Tür. Nach dem Motto: Wollte nur mal kurz vorbeikommen. Früher war das auch kein Problem. Man konnte einfach alles stehen und liegen lassen und sich lieber seinem Amüsement widmen. Jetzt gestaltet sich dieses etwas schwierig, da oft das Baby die meiste Zeit fordert. Auch wenn wir mal zu Besuch fahren wollen erfordert das eine Menge organisatorisches Talent. Selbst wenn es nur für ein paar Stunden ist. Da gibt es soviel zu bedenken und einzupacken. Man geht immer wie ein Packesel aus dem Haus nur um an der nächsten Ecke festzustellen, dass man schon wieder etwas vergessen hat. Einmal ist es der Flaschenwärmer, beim nächsten Mal die Feuchttücher. Dies ist besonders in der Anfangszeit schwierig. Man hat noch nicht die Erfahrungen. Fährt man dann auch noch über das Wochenende weg, so gleicht das einem Umzug. Man muss den halben Haushalt einpacken und das Auto ist sowieso immer zu klein. Da vergeht einem die Lust schon vorher. Auch Sascha hat manchmal keine Lust zu verreisen. Autofahren mag er ja meistens ganz gerne. Aber auch nur so lange sich das Auto bewegt. Schon an der ersten roten Ampel fängt er meistens an zu quengeln. Und rote Ampeln gibt es bei uns viele. Hat er sich erst einmal in Wut geschrieen, so hilft nur noch Augen zu und durch. Natürlich schläft er erst kurz vor unserem Zielort ein. Ist man dann endlich angekommen, so ist die Freude auf Saschas Seite auch erst einmal sehr groß. Er freut sich über die viele Aufmerksamkeit die ihm zuteil wird. Doch schon bald wird ihm das alles zuviel. Alles ist irgendwie anders und ungewohnt. Also erst mal quengeln und schreien und den Alten alles so richtig vermiesen. Zu Hause wäre es ruhiger und entspannter gewesen. Wir vereisen jetzt erst einmal nur noch sehr selten und wenn dann meistens nicht zu weit weg. ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2010.12.20, 08:58 status
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